Die Geislinger Steige – Impuls für die Geislinger Stadtgeschichte
Die Geislinger Steige und der mit ihr verbundene Albaufstieg stellen eine wesentliche Besonderheit des Filstals dar. Als alter Handelsweg auf die Schwäbische Alb bezeichnet sie zum einen die Straßenverbindung, zum anderen die steile Eisenbahnrampe zwischen Geislingen und Amstetten auf die Alb.
Der Bau der Geislinger Eisenbahnsteige vor mehr als 160 Jahren zählt zu den Pioniertaten in der Geschichte der Eisenbahn. Sie war ein Teil der württembergischen Staatsbahn von Heilbronn über Stuttgart nach Ulm.
Der Bau der Eisenbahn hatte für die Stadt Geislingen einen ungeheuren wirtschaftlichen Aufschwung zur Folge. Daniel Straub gründete, nachdem er beim Bahnbau große Gewinne erzielt hatte, in Geislingen zwei Fabriken, aus denen die MAG und die WMF hervorgingen. Weitere Industriebetriebe siedelten sich entlang der Eisenbahnlinie im ganzen Filstal an. Heute gilt die Geislinger Steige als Nadelöhr für den Fernverkehr von Paris nach Wien und weiter auf den Balkan.
Ein Denkmal für Daniel Straub – auch zweiter Gründer Geislingens genannt – steht zwischen dem MAG-Gebäude und der Stadtkirche. Eine Replik des Denkmals zu Ehren von Michael Knoll als dem Erbauer der Geislinger Steige befindet sich auf dem Bahnhofsvorplatz in Geislingen, das Original kann man auf dem Geislinger Steige Erlebnispfad erwandern.
Literatur:
Stadtarchiv Geislingen an der Steige und Kunst- und Geschichtsverein (Hrsg.: 2000): Die Geislinger Steige – ein schwäbisches Jahrhundertbauwerk, 150 Jahre Eisenbahngeschichte, Band 16, Geislingen an der Steige.
Bernhard Stille, Filsthalbahn und Alpüberquerung, Geislingen 1985